Radldemos loswerden? Radwege bauen!
Unser Jahresplan sah vor, „Radeln For Future“ erst in den Sommermonaten nach Döbling zu führen, doch aufgrund aktueller Aussagen von Döblings Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) haben wir spontan entschieden, dem 19. Wiener Gemeindebezirk schon im Februar einen Besuch abzustatten.
Die lokale Döblinger Gruppe Radeln in Döbling veranstaltet seit November regelmäßig montägliche Kundgebungen, um für einen Radweg in der Krottenbachstraße zu demonstrieren. BV Resch sieht dadurch eine rote Linie überschritten und äußert sich gegenüber dem Bezirksblatt: „Die Beschwerden über diese Truppe werden immer mehr, es ist Zeit, diese Störaktion auf Kosten der Bevölkerung einzustellen.“
Angesprochen auf Döblings Schlusslichtposition beim Thema Radverkehr sagt BV Resch gegenüber dem Standard: „Das kann sein, macht aber nichts. Baue ich einen Radstreifen die Höhenstraße hinauf, sieht die Statistik gleich anders aus.“
Wir zeigen uns mit allen Menschen, die für klimafreundliche Mobilität eintreten, solidarisch. Daher führt „Radeln For Future“ am 4.2.2022 nicht nur durch den Alsergrund, sondern auch durch Döbling, um die Bevölkerung der beiden Bezirke bei ihrem Kampf für mehr Lebensqualität zu unterstützen.
Ein Tipp an alle politisch Verantwortlichen, die über Proteste gegen ihre zukunftsfeindliche Politik nicht erfreut sind: Betreiben Sie zukunftsfähige Politik!
Bezogen auf Radldemos bedeutet das: Bauen Sie Radwege und die Proteste werden aufhören!
Zum Alsergrund: Mit der Liechtensteinstraße und Nußdorfer Straße gibt es hier gleich zwei wichtige Straßenzüge die den Alsergrund und Döbling verbinden. Die Alser Straße stellt eine wichtige Verbindung zu den Bezirken Ottakring und Hernals dar. Damit der Umstieg vom Auto zum Fahrrad attraktiver wird, braucht es bezirksübergreifend sichere Radwege.
Vom Bau eines Netzes sicherer Radwege profitieren, aber nicht nur Menschen, die aus der Abhängigkeit vom Auto befreit werden. Vor allem Kindern, wird dadurch Mobilitätsfreiheit geschenkt, die ihnen durch die aktuell vorherrschende autozentrierte Politik verwehrt bleibt.
Sichere Radwege sind sichere Schulwege!
Der aktuelle Anteil des Radverkehrs am Modal Split spiegelt lediglich wider, wie viele Menschen trotz kaum vorhandener sicherer Radinfrastruktur bereit sind, das Fahrrad im Alltag zu benutzen. Hier offenbart sich ein Denkfehler vieler politisch Verantwortlicher: Verkehrsinfrastruktur darf nicht für den aktuell vorherrschenden Verkehr gebaut werden, sondern für jenen, der erwünscht wird.
Umgelegt auf das Ziel der österreichischen Bundesregierung, den Anteil des Radverkehrs auf 13 % zu erhöhen, bedeutet dies, dass ein massiver Ausbau der Radinfrastruktur notwendig ist. Aktuell liegt der Anteil des Radverkehrs in den beiden Bezirken Alsergrund (9 %, gemeinsam mit der Josefstadt) und Döbling (3 %) deutlich darunter.
Wir fordern durchgängige sichere Radwege!
Radel mit!
Quiz
Zur Einstimmung auf die Rad-Demo haben wir ein Quiz zum Thema „Radverkehr in den Bezirken Alsergrund und Döbling“ erstellt.
Route
Start: Beim Votivpark
Währinger Straße – Schottengasse – Teinfaltstraße – Löwelstraße – Josef-Meinrad-Platz – Universitätsring – Schottentor – Schottenring – Hohenstaufengasse – Liechtensteinstraße – Alserbachstraße – Nußdorfer Straße – Billrothstraße – Krottenbachstraße (bis Felix-Dahn-Straße) – Krottenbachstraße (Richtung Osten) – Obkirchergasse – kurze Zwischenkundgebung (ca. 18:15 Uhr) – Billrothstraße – Silbergasse – Ruthgasse – Barawitzkagasse – Heiligenstädter Straße – Döblinger Gürtel – Glatzgasse – Döblinger Hauptstraße – Zwischenkundgebung (ca. 18:40 Uhr)- Heiligenstädter Straße – Liechtenwerder Platz – Liechtensteinstraße – Alserbachstraße – Nußdorfer Straße – Spitalgasse – Lange Gasse – Josefstädter Straße – Stadiongasse – Rathaushausplatz – Universitätsring
Abschlusskundgebung: Beim Burgtheater
Do’s & Don’ts
- Wir verhalten uns allen anderen gegenüber respektvoll sowie achtsam und versuchen Mitfahrenden zu helfen, falls sie Hilfe brauchen (Fahrraddefekte, emotionale Unterstützung, körperliche Hilfen, …)
- Wir sind und bleiben freundlich. Versuchen andere, durch Zurufe, Gesten, wildes Hupen oder auf andere Art zu provozieren, antworten wir mit einem Lächeln, winken und klingeln.
- Wir verhalten uns die Anweisungen der Polizei, die uns aus Sicherheitsgründen begleitet.
- Wir fahren als geschlossener Zug über Kreuzungen, auch wenn die Ampel auf Rot umschaltet, und helfen der Polizei ggf. durch „Corking“, um uns vom Autoverkehr abzuschirmen.
- Wir versuchen, den öffentlichen Verkehr und Zufußgehende möglichst wenig zu beeinträchtigen.
- Wir hinterlassen keinen Müll und sammeln auch Müll anderer auf, wenn der Demonstrationszug stehen bleibt.
- Angehörige politischer Parteien sind willkommen, Parteiwerbung in Form von z. B. Flaggen, Luftballons oder T-Shirts ist unerwünscht.
Covid-19-Prävention
Demos sind von der 3G-Regel ausgenommen, wir freuen uns jedoch über alle Teilnehmenden, die sich unabhängig vom Impfstatus zeitnah freiwillig selbst testen, um damit auch allen anderen gegenüber Verantwortungsbewusstsein zu zeigen. Wir werden und dürfen dies nicht kontrollieren. Das Motto bleibt aber wie im Straßenverkehr: Safety first! Die zum Zeitpunkt der Demo geltenden Maßnahmen zur Covid-19-Prävention sind einzuhalten. Aktuell bedeutet dies das Tragen einer FFP2-Maske während des Zeitraums der Demo, s. a. 4. COVID-19-Maßnahmenverordnung, Fassung vom 03.02.2022.
Wetter
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Diesen Spruch werden wir nicht komplett beherzigen. Abgesehen von Extremwetterereignissen findet die Demonstration bei jedem Wetter statt, kann aber ggf. auch kurzfristig abgesagt oder abgebrochen werden. Eine eventuelle Absage werden wir über unsere Accounts in den sozialen Netzwerken kommunizieren.
Rechtliche Hinweise
„Radeln For Future“ ist eine Demonstration. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr.
Im Rahmen der Demonstration werden Bild- und Tonaufnahmen erstellt, die entsprechend der DSGVO verarbeitet, gegebenenfalls auch zeitnah veröffentlicht werden und für die Ankündigung zukünftiger Aktionen sowie Medienberichte oder andere Zwecke mit Bezug zu „Radeln For Future“ Verwendung finden können. Die Teilnahme gilt als Einverständniserklärung.