Seestadt, wir kommen!
Die besetzten Baustellen der „Stadtstraße Aspern“ sind seit Wochen Dauerthema. Aus Solidarität mit allen, die sich gegen die realitätsverweigernde Verkehrspolitik der selbsternannten Fortschrittskoalition stellen, werden wir am 1. Oktober wieder nach Hirschstetten radeln und davor auch der Seestadt Aspern einen Besuch abstatten.
Die zuständige Verkehrsstadträtin Ulli Sima behauptet, der weitere Ausbau der Seestadt wäre ohne den klimaschädlichen Autobahnzubringer nicht möglich. Beweisen wir gemeinsam, dass dieser ursprünglich autofrei geplante Stadtteil sehr wohl ohne Auto erreichbar ist! Die U2 zeigt dies ohnehin seit Jahren tagtäglich, aber auch mit dem Fahrrad sind die Strecken in der flachen Donaustadt leicht zu bewältigen. Es fehlt lediglich ein dichtes Netz sicherer Radwege, um das Radfahren für viele Menschen attraktiver zu machen.
Um dies zu demonstrieren werden wir über die Reichsbrücke nach Transdanubien radeln und dem Verlauf der Erzherzog-Karl-Straße bis zur Seestadt Aspern folgen. Direkter geht es gar nicht. Was fehlt wurde bereits erwähnt: baulich getrennte sichere Radwege.
Nach einer kurzen Zwischenkundgebung in der Seestadt setzen wir die Fahrt zur besetzten Baustelle in der Hausfeldstraße fort. Nach dem offiziellen Ende der Demonstration sind wir im „Camp für die Lobau“ willkommen und alle, die den Protest vor Ort unterstützen wollen, sind herzlich eingeladen, Zelt und Schlafsack mitzunehmen und diese Gelegenheit auf sicheres Geleit zu nutzen.
Die Stadt Wien verschläft die Verkehrswende, weshalb wir die Straßen mit „Radeln For Future“ selbst zurückerobern müssen. Daher rufen wir gemeinsam mit Fridays For Future, Jugendrat, Extinction Rebellion und System Change, not Climate Change! dazu auf:
Radel mit!
Warum wir zu diesen Hotspots radeln?
Die Seestadt Aspern erhielt mit der U2 zwar eine hochrangige Anbindung des öffentlichen Verkehrs, die Erreichbarkeit über Radwege wurde aber sträflichst vernachlässigt. Es gibt nämlich keine direkte Verbindung vom Stadtzentrum zur Seestadt. Auf der Erzherzog-Karl-Straße, die von der Reichsbrücke aus die schnellste Verbindung darstellt, existiert lediglich ein Mehrzweckstreifen, der auf dieser starkbefahrenen Straße nicht akzeptabel ist.
Die Stadt Wien und speziell Verkehrsstadträtin Ulli Sima argumentieren die „Stadtstraße Aspern“ stets mit der Notwendigkeit, die Seestadt an das Autobahnnetz anbinden zu müssen, um die in Hirschstetten, Breitenlee und Aspern wohnenden Menschen vom Kfz-Verkehr entlasten zu können. Studien zeigen, dass der Verkehr durch eine solch hochrangige Anbindung immer zunimmt, womit das Märchen von der Entlastung entzaubert wird. Wir brauchen klimafitte Verkehrslösungen, keine die Landschaft zerschneidenden Betonbänder. Statt einen klimaschädlichen Autobahnzubringer zu bauen, müssen der öffentliche sowie der Radverkehr gefördert werden.
Route
Start: Altes AKH, 1. Hof
Spitalgasse – Lange Gasse – Laudongasse – Lederergasse – Strozzigasse – Neubaugasse – Burggasse – Museumsplatz – Getreidemarkt – Rechte Wienzeile – Karlsplatz – Lothringerstraße – Johannesgasse – Am Heumarkt – Am Stadtpark – Vordere Zollamtsstraße – Dampfschiffstraße – Franzensbrücke – Franzensbrückenstraße – Praterstern – Lassallestraße – Reichsbrücke – Wagramer Straße – Erzherzog-Karl-Straße – Aspernstraße – Siegesplatz – Groß-Enzersdorfer Straße – Seestadtstraße – Sonnenallee – Maria-Tusch-Straße – Hannah-Arendt-Platz (kurze Zwischenkundgebung) – Maria-Tusch-Straße – An den alten Schanzen – Hausfeldstraße (kurze Pause bei der Baustelle) – Quadenstraße – Hirschstettner Straße
Ende: Hirschstettner Straße 44
Do’s & Don’ts
- Wir verhalten uns allen anderen gegenüber respektvoll sowie achtsam und versuchen Mitfahrenden zu helfen, falls sie Hilfe brauchen (Fahrraddefekte, emotionale Unterstützung, körperliche Hilfen, …)
- Wir sind und bleiben freundlich. Versuchen andere, durch Zurufe, Gesten, wildes Hupen oder auf andere Art zu provozieren, antworten wir mit einem Lächeln, winken und klingeln.
- Wir verhalten uns die Anweisungen der Polizei, die uns aus Sicherheitsgründen begleitet.
- Wir fahren als geschlossener Zug über Kreuzungen, auch wenn die Ampel auf Rot umschaltet, und helfen der Polizei ggf. durch „Corking“, um uns vom Autoverkehr abzuschirmen.
- Wir versuchen, den öffentlichen Verkehr und Zufußgehende möglichst wenig zu beeinträchtigen.
- Wir hinterlassen keinen Müll und sammeln auch Müll anderer auf, wenn der Demonstrationszug stehen bleibt.
- Angehörige politischer Parteien sind willkommen, Parteiwerbung in Form von z. B. Flaggen, Luftballons oder T-Shirts ist unerwünscht.
Covid-19-Prävention
Demos sind von der 3G-Regel ausgenommen, wir freuen uns jedoch über alle Teilnehmenden, die sich zeitnah freiwillig selbst testen, um damit auch allen anderen gegenüber Verantwortungsbewusstsein zu zeigen. Wir werden und dürfen dies nicht kontrollieren. Das Motto bleibt aber wie im Straßenverkehr: Safety first!
Wetter
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Diesen Spruch werden wir nicht komplett beherzigen. Abgesehen von Extremwetterereignissen findet die Demonstration bei jedem Wetter statt, kann aber ggf. auch kurzfristig abgesagt oder abgebrochen werden. Eine eventuelle Absage werden wir über unsere Accounts in den sozialen Netzwerken kommunizieren.
Rechtliche Hinweise
„Radeln For Future“ ist eine Demonstration. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr.
Im Rahmen der Demonstration werden Bild- und Tonaufnahmen erstellt, die entsprechend der DSGVO verarbeitet, gegebenenfalls auch zeitnah veröffentlicht werden und für die Ankündigung zukünftiger Aktionen sowie Medienberichte oder andere Zwecke mit Bezug zu „Radeln For Future“ Verwendung finden können. Die Teilnahme gilt als Einverständniserklärung.