Vorbericht 3.6.2022

Rad-Demo „Draw A Bike Ride“ zeichnet Fahrrad auf Stadtplan

Der 3. Juni ist Weltfahrradtag. Die Stadt Wien kündigt seit Jahren Verbesserungen für den Radverkehr an, die der Realität nicht gerecht werden. Den aktuellen Gipfel der leeren Versprechen bildet die sogenannte „Mega-Radwegoffensive“, die mit 17 Kilometern an neuen Radwegen beworben wird. Die Analyse Ulrich Leths, Verkehrswissenschafter an der TU Wien und Sprecher der Initiative „Platz für Wien“, offenbarte, dass 2022 tatsächlich nur 5 Kilometer an neuen Radwegen gebaut werden sollen. „Radeln For Future“ und „Parents For Future“ laden am 3.6.2022 zum „Draw A Bike Ride“, bei dem als Protest gegen die Vernachlässigung des Radverkehrs per GPS-Track ein Mahnmal in Form eines riesigen Fahrrads auf den Stadtplan gezeichnet wird.

Das Herzstück der städtischen Ankündigungspolitik ist der sogenannte „Mega-Radhighway“, der großteils auf bestehenden Radwegen geführt wird. Von rund 7 Kilometern Länge werden lediglich 1,6 Kilometer zwischen Kagraner Brücke und Kagraner Platz einen neuen Abschnitt darstellen. Im Jahr 2022 werden davon nur 500 Meter umgesetzt, der Rest soll 2023 folgen.

Stefan Ohrhallinger, Sprecher der Radlobby Bezirksgruppe Leopoldstadt, sagt über dieses Projekt: „Die erste der vor 8 Jahren beschlossenen 13 dringend benötigten Radlangstrecken in Wien soll nun zur Hälfte ausgebaut werden, als sogenannter ‚Mega-Radhighway‘. Damit ist die empfohlene Breite eines Zweirichtungsradwegs gemeint, das sind mit 4 Meter kaum mehr als eine Fahrbahnbreite. Entgegen der Forderung der Radlobby wird dieser allerdings nur einseitig geführt.“

Die Folgen dieser Art der Umsetzung erklärt Ohrhallinger so: „Durch große Abstände der Querungen und lange Ampelphasen geht viel Zeit verloren, wenn man auf der falschen Seite wohnt oder hinfährt.“ Ohrhallingers Fazit: „Eine Fahrbahn für einen beidseitigen Radweg auf dieser meistberadelten Pendelstrecke umzuwidmen, würde sich vom Kfz-Aufkommen her ausgehen. In Zeiten der Klimakrise zeigt sich aber wieder, dass die Stadt Wien lieber Alibi-Maßnahmen vermarktet, die weiterhin Kfz-Fahrende privilegieren, als zeitgemäß zu handeln.“

Die Wissenschaft ist sich einig, dass nicht mehr viel Zeit bleibt, um die Folgen der Klimakrise zu minimieren. „Radeln For Future“ fordert die Stadt Wien daher auf, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um ihre selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Das Festhalten am Bau neuer Autobahnen ist mit dem Anspruch, „Klimamusterstadt“ zu sein, nicht vereinbar. Die Verkehrswende ist ein Puzzlestein, um die Lebensqualität zukünftiger Generationen zu erhalten. Dafür braucht es neben dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs auch ein dichtes Netz baulich getrennter Radwege. Der Ankündigungspolitik müssen endlich Taten folgen.

Sammelpunkt ist ab 17:00 Uhr beim Votivpark. Ab 17:30 radelt der Demonstrationszug in Begleitung der Polizei in gemütlichem Tempo los. Auf der Route, die sich an der Form eines Fahrrads orientiert, liegen u. a. die Lände, die Lassallestraße, der Handelskai, die Reichsbrücke und die Ringstraße. Die Demonstration endet um ca. 19:30 Uhr beim Votivpark.

Weiterführende Informationen:
Draw A Bike Ride
Parents For Future Österreich
Radlobby
Ulli Simas Etikettenschwindel beim Radwegebauprogramm: 5 statt 17 km (Platz für Wien, 29.3.2022)


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