Nachbericht 7.1.2022

Nachbericht zur Rad-Demo „Radeln For Future“ am 7.1.2022 #RadelnForFuture

Die Erhöhung des Radverkehrsanteils ist ein wichtiger Teil der Verkehrswende und somit auch ein Beitrag zum Klimaschutz. Die Initiativen „Radeln For Future“ und „Parents For Future“ fordern daher den raschen Bau eines sicheren engmaschigen Radwegnetzes in Wien. Die Bezirksvorsteher, der Leopoldstadt, Alexander Nikolai (SPÖ), und der Brigittenau, Hannes Derfler (SPÖ), positionierten sich in den vergangenen Monaten als Verhinderer. Deshalb führte am Freitag eine Rad-Demo als Zeichen des Protests durch diese beiden Bezirke.

Rolf Nagel, Sprecher der Radlobby Brigittenau, erläutert: „Die Radlobby Brigittenau fordert auf der Wallensteinstraße, die von der Stadt als Hauptradroute ausgewiesen ist, endlich entsprechend baulich getrennte, beidseitige Radwege. Das hohe motorisierte Verkehrsaufkommen macht dort das Radfahren zwischen den schnell fahrenden Kraftfahrzeugen unzumutbar und gefährlich.“
Erwiesenermaßen erhöht sich die Anzahl Radfahrender durch sichere Radwege. „Derartige bauliche Eingriffe kommen jedoch für Bezirksvorsteher Hannes Derfler bis heute nicht infrage“, führt Nagel weiter aus.

Die Stadt Wien setzte sich das ambitionierte Ziel, eine Klimamusterstadt zu werden. Verkehrspolitisch wird allerdings an längst überholten Konzepten festgehalten. Anstatt wie in Paris, London und anderen europäischen Städten konsequent den Bau eines Netzes sicherer und durchgängiger Radewege voranzutreiben, wird in Wien um jeden Parkplatz gekämpft.

Die Causa um den erst Ende 2020 fertiggestellten baulich getrennten Radweg „Am Tabor“ ist ein Beispiel für diesen Irrweg. Bezirksvorsteher Nikolai äußerte im Dezember 2021 den Wunsch auf Entfernung einiger Trennelemente, um Autofahrenden zusätzlichen Parkraum zu verschaffen.

Stefan Ohrhallinger von der Radlobby Leopoldstadt sagt dazu: „Der ‚geschützte Radweg‘ Am Tabor ist für sich zwar ein erstmaliges Modell in Wien, ist aber ungenügend angebunden, was die Benützung hindert: Weder in die Taborstraße noch in die Nordwestbahnstraße führt ein Radweg weiter, die Kreuzung dort ist eine Gefahrenstelle.
In der Bevölkerung gibt es breite Unterstützung für eine Bepflanzung der asphaltierten Trennelemente und Grätzloasen in den freigewordenen Fahrbahnrändern, Bezirksvorsteher Nikolai will diese entfernen, um sie in monofunktionale Parkplätze für wenige Privilegierte umzuwidmen. In den letzten Jahren wurden über 100 Parkplätze im Volkertviertel errichtet (Garage Volkertstraße), Lieferzonen können in den Seitengassen eingerichtet werden.“

Die Zivilgesellschaft sendet den politisch Verantwortlichen daher immer deutlichere Botschaften, damit diese endlich die überfällige Kurskorrektur einleiten. Vor allem in den Flächenbezirken ist zusätzlich zum Radwegnetz ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs notwendig, um die Menschen aus der Abhängigkeit vom Auto zu befreien.

Es ist höchste Zeit, die Konzepte, mit denen der Klimakrise sinnvoll begegnet werden kann, aus den Schubladen zu holen, um die Wiener Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern. Aus diesem Grund fand am Praterstern eine abschließende Standkundgebung mit verkehrsberuhigendem Charakter statt. Das Motto „Klima vor Profite!“ war auch ein Zeichen der Solidarität mit allen Klima-Aktivisti, die den Bau der „Stadtstraße“ in der Donaustadt verhindern – nach dem letztwöchigen Brandanschlag auf acht engagierte junge Menschen der Klimaschutzbewegung ist Solidarität wichtiger denn je.

Die nächste Ausgabe folgt am 4.2.2022. Details zu den dann anvisierten Hotspots werden demnächst bekanntgegeben.

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